American Roulette: Eine kurze Geschichte
Eigentlich ist die Bezeichnung Amerikanisches Roulette irreführend. Richtig ist, dass diese Spielvariante ihre Heimat in Nordamerika hat. Fakt ist aber auch die Tatsache der größeren Originalität. Sprich: Was heute als American Roulette bekannt ist, entspricht eher jener Spielform, in der Roulette tatsächlich einmal entstanden ist.
Heute wird von einer Entstehung im Italien des 17. Jahrhunderts mit Doppelnull ausgegangen. Mit europäischen Auswanderern ist Roulette in die Vereinigten Staaten gekommen. In Europa fiel die Doppelnull – zuerst in der Spielbank Bad Homburg – dem Konkurrenzdruck zwischen den Casinos zum Opfer. Andere Spielbanken zogen nach und das Europäische Roulette war entstanden. Casino in den Vereinigten Staaten behielten das traditionelle System bei.
Amerikanisches Roulette spielen: Die Besonderheiten
Auf einige spezielle Aspekte, welche American Roulette herausheben, haben wir schon gesprochen – und uns dabei auf die Doppelnull fokussiert. Im Gegensatz zum Französischen Roulette – wo mit 36 + 1 Zahlenfächern im Kessel gespielt wird – enthält der amerikanische Roulette-Kessel 36 + 2 Zahlenfächer.
Die beiden grünen Zahlenfächer liegen sich im Kessel direkt gegenüber und teilen diesen quasi in zwei Hälften. Beim genauen Vergleich der Roulette-Kessel fällt zudem auf, dass sich die Anordnung der Zahlen deutlich unterscheidet. Im Französischen Roulette wird die Null von 26s und 32r flankiert. Beim American Roulette sind es 28s und 2s. Der Aufbau eines französischen Roulette-Kessels wirkt ungeordnet, bei der amerikanischen Variante liegen aufeinanderfolgende Zahlen sich gegenüber. Heißt: Rechts der Doppelnull liegt die 1, rechts der Null die 2.
Eine weitere Besonderheit des American Roulette ist die Tatsache, dass Spieler mit individuellen Jetons, welche sie vom Croupier erhalten, spielen können. Diese unterscheiden sich in der Farbe und haben keinen festen Wert. Spieler legen diesen selbst fest. Verlässt der Spieler den Tisch, müssen die Jetons wieder gewechselt werden, da sie nur an diesem Tisch gespielt werden können. Aufgrund der Tatsache, dass der Spieltisch beim Amerikanischen Roulette etwas kleiner als die europäische/französische Variante ist, kann jeder Spieler selbst Einsätze machen – und muss diese nicht ansagen.
Aufgrund der Besonderheiten des Roulette-Kessels unterscheiden sich einige Spielregeln zwischen dem Französischen Roulette und dem amerikanischen Gegenstück. Besonders das Spiel um die Null unterliegt einigen Unterschieden. Fällt im Französischen Roulette die 0, kann ein Spieler mit Einsätzen auf die einfache Chance zwischen La-Partage-Regel und En-Prison-Regel Gebrauch machen. Letztere schickt den Einsatz „ins Gefängnis“, sie verschiebt ihn auf die nächste Runde. Hier kann der Einsatz ausgelöst oder endgültig verloren werden. Durch die En-Prison-Regel wird der Hausvorteil noch etwas kleiner. Im Amerikanischen Roulette existiert diese Regel nicht.
Besonderheiten des Amerikanischen Roulette im Ăśberblick:
- Spiel mit persönlichen Jetons am Tisch
- Spieler machen Einsätze selbst, nicht der Croupier
- Gewinnzahl wird nicht mit dem Rateau, sondern einer Spielfigur angezeigt
- Ansagen am Tisch in Englisch
- Layout (Tischdesign) in Englisch
Durch die Unterschiede ist das Spiel beim Amerikanischen Roulette schneller. Einige Spieler nehmen im Gegenzug für diesen Aspekt und die Möglichkeit, selbst bieten zu können, den höheren Hausvorteil in Kauf.
Die zusätzliche Doppelnull
Im Europäischen Roulette ist der Hausvorteil auf 1/37 (entspricht 2,7 Prozent) festgelegt. Hintergrund: Die Kugel bleibt im Kessel immer in einem der 37 Zahlenfächer liegen. Das Spielfeld ist so zwar so aufgebaut, dass Roulette-Spieler auch auf die 0 setzen können. Aber: Selbst, wenn über die einfachen Chancen Zahlen von 1 bis 36 abgedeckt sind, bleibt die Null übrig.
Wer Amerikanisches Roulette spielen will, muss sich über den höheren Ausvorteil Gedanken machen. Der Grund: Werden wieder über einfache Chancen (Simple Chances) alle Zahlen abgedeckt, liegt die Wahrscheinlichkeit, dass „zu Null“ gedreht wird immer noch bei 2/38 – also 5,26 Prozent. Durch die Doppelnull verändert sich nicht nur der Hausvorteil, auch das Zero-Spiel verändert sich. Wer als Spieler beispielsweise auf 0/00/2 mit einem Stück setzt, gewinnt. Genauso, wenn auf 00/2/3 Jetons gesetzt werden.
Amerikanisches Roulette Regeln: Auszahlung und Gewinnchancen
Wer Amerikanisches Roulette spielen will, wird viele der Regeln der französischen/europäischen Variante wiederentdecken. Und wird versucht sein, Tricks wie die Martingale Strategie oder Labouchere einzusetzen. Wie verändert die Doppelnull aber Auszahlung und Gewinnchancen.
Wette |
Auszahlung |
Wahrscheinlichkeit |
|
Straight |
35:1 |
2,63% |
1 Zahl |
Split |
17:1 |
5,3% |
zwei Nachbarn |
Street |
11:1 |
7,89% |
drei Zahlen in Reihe |
Corner |
8:1 |
10,53% |
vier benachbarte Zahlen |
Basket |
6:1 |
13,2% |
0/00/1/2/3 |
Line |
5:1 |
15,8% |
zwei StraĂźen |
Dozen & Column |
2:1 |
31,58% |
Dutzend & Kolonne, je 12 Zahlen |
Simple Chance |
1:1 |
47,4% |
Rot/Schwarz; Odd/Even; Low/High |
Verglichen mit Französischem Roulette sind die Gewinnchancen etwas niedriger. Ein Umstand, welcher einfach auf Mathematik beruht. Um eine Zahl aus 38 Zahlenfächern zu treffen (Wahrscheinlichkeit 2,63%), braucht es einfach etwas mehr Glück als mit nur 37 Zahlenfächern (Wahrscheinlichkeit 2,7%).
Prinzipiell sollte eines immer – neben der favorisierten Amerikanische Roulette Strategie – im Auge behalten werden. Ein vorausschauendes Bankroll-Management ist in jedem Fall der Schlüssel zum Erfolg. Dieser Grundsatz gilt nicht nur fürs Amerikanische Roulette. Auch an den Tischen mit der französischen Variante sollte jeder Spieler seine Bankroll im Auge behalten. Und nie versuchen, mit immer höheren Einsätze Verluste wieder auszugleichen.